Braucht es einen festen Ort der Trauer?

6. November 2020 – 

Nach einem von Emnid im Auftrag von Aeternitas erhobenem Meinungsbild nicht zwingend. 21% der Befragten geben dabei an, einen festen Ort des Gedenkens zu brauchen und nur 20% brauchen zu diesem Gedenken ein Grab auf einem Friedhof. Dies entspricht unseren Erfahrungen aus den unzähligen Gesprächen in unseren RuheForsten. Denn die Erinnerung an die Verstorbenen lebt doch meist an ganz anderen Orten auf… Der Sessel auf dem Opa immer gerne gesessen hat… Die Gemüsesuppe nach Omas Rezept… Der Rosenstrauch den man in so vielen Gärten findet und Mama liebte Rosen… Am Strand an dem wir mit unseren Eltern immer im Urlaub waren…

Jeder Mensch hat seine eigenen Spuren hinterlassen, auf denen wir Hinterbliebene wandern. Jeder Verstorbene hat uns ein Stück mit geprägt uns zu dem gemacht was wir am heutigen Tag sind. Das sind die Erinnerungen die wir in alltäglichen Situationen immer wieder haben.

Aus der Umfrage ging daneben hervor, auch wenn die Trauer nicht an einen bestimmten Ort gebunden ist, besuchen die meisten Menschen regelmäßig einen Friedhof (16% wöchentlich, 16% monatlich, 24% mehrmals jährlich, 15% etwa einmal im Jahr). Außer Acht bleibt hier der Grund dieser Besuche. Ist es doch meist eher das Pflichtgefühl das Grab aufsuchen zu müssen oder das „Müssen“ aufgrund der Grabpflege. Doch genau das sind die Gründe für einen Besuch die wir im RuheForst nicht finden. Die Menschen sind nicht gezwungen die Grabstätte aufzusuchen. Es bedarf keiner Pflege. Hier werden die Hinterblieben nicht beurteilt nach der Anzahl der Besuche oder dem Herrichten der Grabstätte. Die Menschen die den RuheForst besuchen tun dies bewusst. Weil sie die Grabstätte besuchen wollen. Weil sie dem Verstorbenen nahe sein wollen. Weil sie die Natur dabei erleben möchten.